Schulaufsicht im Kanton St.Gallen

Stand August 2023

Umsetzung Gesamtkonzept Schulaufsicht und Schulqualität

Im November 2015 hat der Bildungsrat nach einer intensiven Konzeptphase das Gesamtkonzept Schulaufsicht und Schulqualität erlassen. Dieses erlassene Konzept dient als Grundlage für die Aufsicht in den Regel-, Privat – und Sonderschulen. Das Gesamtkonzept wird 2020 im Auftrag des Bildungsrates einer Evaluation unterzogen. Als Evaluationsteilnehmer gelten alle Schulträger der öffentlichen Schule. Das Konzept wurde 2020 einer umfassenden Evaluation unterzogen und auf das Jahr 2021 hin wurden einige kleine Optimierung en vorgenommen. Im Grundsatz stösst die Umsetzung des Konzeptes bei den Schulträgern auf Akzeptanz.

Seit Januar 2016 ist die neu geschaffene Abteilung Aufsicht und Schulqualität aktiv an der Umsetzung des Konzeptes.

Nebst den rund 30 Privatschulen (steigende Tendenz) sowie neuerdings die vom Bildungsrat bewilligten Lernsettings im privaten Einzelunterricht und ab 2019 rund 20 privaten Sonderschulen und 7 Asylschulen, werden pro Kalenderjahr zwischen 20 bis 25 Regelschulträger beaufsichtigt. Zum Einsatz gelangen neu entwickelte standardisierte Vorgehensweisen und Instrumente.

Ende 2019 wurde der erste vierjährige Aufsichtszyklus durch die neugeschaffene Abteilung Aufsicht und Schulqualität des Amtes für Volksschule abgeschlossen. Mit der Schulaufsicht verfolgt der Bildungsrat zwei Ziele: Kontrolle der regelkonformen Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben und Generierung von Steuerungswissen. Zu diesem Zweck wurden Dokumente aus den Bereichen Personal, Unterricht, Planung und Führung auf deren Inhalt und Richtigkeit geprüft und Massnahmen bei Nichteinhaltung der gesetzlichen Vorgaben erlassen.

In diesen vier Jahren wurden fast 200 Massnahmen ausgesprochen. Die Massnahmen betrafen grossmehrheitlich die Bereiche des Lehrerpersonalrechtes (falsche Gewichtung der Arbeitsfelder im Arbeitsvertrag, fehlende Lehrdiplome, falsche Lohneinstufungen) und der Unterrichtsorganisation (Einhaltung Blockzeiten, Umsetzung Lektionentafel Lehrplan Volksschule).

Seit 2020 läuft der zweite Aufsichtszyklus (2020 bis 2023). Im Zentrum der Aufsichtsprüfung stehen die lokalen Qualitätskonzepte und deren Umsetzung. Die Schulträger hatten bis Ende Schuljahr 2018/2019 Zeit, um ihre lokalen Qualitätskonzepte zu erstellen oder die alten Konzepte an die neuen Grundlagen anzupassen. Als neue verbindliche Grundlagen dienen einerseits die neuen Weisungen des Bildungsrates zur Qualitätsentwicklung vom Oktober 2016, andererseits ein Orientierungsrahmen, in welchem Mindestanforderungen zu diversen Qualitätsbereichen formuliert sind.

Mit dem Erlass des Detailkonzeptes «pädagogische Aufsicht in privaten Sonderschulen des Kantons St.Gallen» im Dezember 2018 werden ab 2019 auch die privaten Sonderschulen des Kantons St.Gallen durch die Abteilung Aufsicht und Schulqualität offiziell beaufsichtigt. Sie prüft vor allem die pädagogischen Bereiche, während die Abteilung Sonderpädagogik sich mit den betriebswirtschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzt. Während 2019 alle Detailfragen und Schnittstellen geklärt sowie die entsprechenden Instrumente geschaffen worden sind, steht im 2020 die Umsetzung vor Ort im Zentrum. Die Schulschliessung infolge Corona brachte die Umsetzung etwas ins Stocken. So konnten bloss die Erstkontakte vor Ort stattfinden. Ab 2021 ist die vorgesehene Umsetzung vollumfänglich im Gange.

Mit Ausblick auf den dritten Aufsichtszyklus (2024 bis 2027) laufen bereits die Vorbereitungsarbeiten. Die im letzten Bericht in Aussicht gestellte Evaluation des Gesamtkonzeptes Schulaufsicht und Schulqualität wurde im Dezember 2022 gestoppt, da der Kantonsrat des Kantons St.Gallen die Gesamtrevision des Volksschulgesetztes beschlossen hat.