Im Zeitraum von 2018 bis 2020 entwickelte die argev in Kooperation mit der Universität Zürich, Lehrstuhl für pädagogisch-psychologische Lehr-Lernforschung und Didaktik (Prof. Dr. Anna Praetorius, Wida Wemmer-Rogh und Team), Grundlagen zur Beurteilung eines kompetenzorientierten Unterrichts. Dazu zählen ein Qualitätsrahmen, ein Instrument zur Unterrichtsbeobachtung sowie eine umfangreiche Schulung inklusive Zertifizierung für Evaluationsfachpersonen.

Im März 2021 finden die ersten drei Schulungen statt. Das Trainingsangebot zur Nutzung des Beurteilungsinstruments trägt entscheidend zur Validität des entwickelten Beurteilungsinstruments bei. Die Schulung ist im train-the-trainer Modell konzipiert, sodass trainierte Evaluationsfachpersonen in einem nächsten Schritt weitere Evaluationsfachpersonen in dem Beurteilungsinstrument schulen können. Das Qualifizierungsangebot umfasst drei Trainingstage sowie einen weiteren halben Tag für die Zertifizierung der Evaluationsfachpersonen.

Mit dem Ende des Drei-Jahresprogramms 2018-2020 ist Patrick Steffen aus dem Vorstand der argev zurückgetreten. Er engagiert sich seit 2015 in der argev und wird als Vertreter des Kantons Thurgau der Fachkonferenz weiterhin angehören.

An der Fachkonferenz argev vom 17. März 2021 wurde Patrick Steffen aus dem Vorstand verabschiedet. Mit seinem ausgeprägten Verständnis für Datenerhebung und -auswertung in der Evaluation, seinem Sensorium für Veränderungen der Bedürfnisse im Schulfeld und seinem Interesse an der Rolle der argev im dynamischen Gefüge der Educational Governance hat er die Vorstandsarbeit aktiv mitgestaltet.

Besonders hervorzuheben sind seine Beteiligung an der Weiterentwicklung gemeinsamer Qualitätsansprüche, sein Engagement in der Entwicklung und Pilotierung des neuen Unterrichtsbeobachtungsinstruments INSULA sowie die federführende Gestaltung der nächsten Netzwerktagung zum Thema «Schule als lernende Organisation».

Die Fachkonferenz dankt Patrick Steffen herzlich für sein langjähriges und grosses Engagement im Vorstand und ist froh, in der Fachkonferenz weiterhin auf sein Fach- und Methodenwissen zählen zu dürfen.

Als Nachfolger von Patrick Steffen wurde Adrian Graf, Schulinspektor im Kanton Graubünden und Mitglied der argev-Fachkonferenz in den Vorstand gewählt. Der Vorstand ist sehr erfreut darüber, dass der grosse und vielfältige Kanton Graubünden vertreten ist und heisst den erfahrenen und fachlich bestens ausgewiesenen neuen Kollegen herzlich willkommen.

Die argev-Fachkonferenz hat an ihrer Sitzung vom 8. Juni 2020 ein Mitglied neu in den Vorstand gewählt und vier Mitglieder für eine weitere Amtsdauer von drei Jahren wiedergewählt.

Der argev-Vorstand setzt sich ab 01.01.2021 wie folgt zusammen:
Andreas Brunner, Kanton Zürich: CoPräsidium (bisher)
Andreas Karrer, Kanton Glarus: CoPräsidium (bisher)
Patrick Gämperle, Kanton Luzern: Mitglied (bisher)
Adrian Graf, Kanton Graubünden: Mitglied (neu)
Bernhard Leicht, Kanton Basel-Landschaft: Mitglied (bisher)
Monika Bucher, BKZ Geschäftsstelle: Geschäftsführerin (bisher)

Im Jahr 2020 hat der Regierungsrat des Kantons Luzern dem Kantonsrat einen Wirkungsbericht zur externen Schulevaluation im Kanton Luzern unterbreitet. Der Bericht gibt eine Übersicht über das Qualitätssystem der Luzerner Volksschulen sowie über die Methoden der externen Schulevaluation. Er beinhaltet zudem die Einschätzungen von drei externen Bildungsexpertinnen und zeigt die mögliche Weiterentwicklung der externen Schulevaluation auf.

In den letzten Jahren wurde von politischer Seite verschiedentlich die Abschaffung der Schulevaluation gefordert. Als Gründe wurden aufgeführt, die Sicherstellung der Schulqualität könne durch die Schulaufsicht, die Schulleitungen und die Bildungskommissionen gewährleistet werden. Der vorliegende Bericht zeigt deshalb auch auf, was die Abschaffung der externen Schulevaluation bedeuten würde und wie die Qualitätssicherung dann gewährleistet werden müsste.

Die drei Bildungsexpertinnen, die das Evaluationsverfahren auf seine Wirksamkeit hin geprüft haben, stellen der externen Schulevaluation ein gutes Zeugnis aus. Sie beurteilen das Verfahren als angemessen, plausibel und im interkantonalen Vergleich als vorbildlich.
Der Bericht legt zudem dar, welche Aspekte der drei Expertisen bei der Weiterentwicklung der externen Schulevaluation speziell berücksichtigt werden sollen. So sollen die Rollen der verschiedenen Akteure noch genauer geklärt und ihre Aufgaben und Kompetenzen wiederholt und umfassend in schriftlichen Dokumenten und in den Gesprächen mit den Schulleitungen und Schulbehörden erläutert werden. Weiter sollen die Kriterien für die Beurteilung der einzelnen Qualitätsaspekte und für die Gesamtbeurteilung einfacher nachvollziehbar festgelegt werden. Diese Verbesserungsmassnahmen werden in die Gestaltung des vierten Evaluationszyklus ab Herbst 2021 einfliessen.

Der Kantonsrat hat den Wirkungsbericht Ende Oktober 2020 neutral zur Kenntnis genommen. Der Verband Luzerner Gemeinden (VLG), die Stadt Luzern, der Schulleiterinnen- und Schulleiterverband der Volksschulen des Kantons Luzern (VSL LU), der Verband Bildungskommissionen Kanton Luzern (VBLU) und der Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverband (LLV) haben den Wirkungsbericht zustimmend zur Kenntnis genommen.

Link zum Wirkungsbericht

Link zu den drei Expertisen:
Expertise über die Externe Schulevaluation im Kanton Luzern von econcept AG
Expertise über die externe Schulevaluation im Kanton Luzern von INTERFACE Politikstudien Forschung und Beratung GmbH
Expertise «Externe Schulevaluation im Kanton Luzern» von Prof. Dr. Katharina Maag Merki, Universität Zürich

Das Schulinspektorat Graubünden hat in den Jahren 2015-2020 sämtliche Bündner Volksschulen, d.h. Regel- und Sonderschulen, gemäss gesetzlichem Auftrag evaluiert. Die kantonalen Berichte mit den detaillierten Ergebnissen liegen nun vor.

Regelschulen
Im kürzlich abgeschlossenen Evaluationsturnus 4 wurden von 2015 bis 2020 alle 129 Schulträgerschaften evaluiert. Im Fokus der Evaluation standen der gesamte Bereich Schulkultur/-klima sowie fünf Qualitätsmerkmale aus dem Bereich Lehren/Lernen im Unterricht. Unterrichtsbeurteilungen durch das Schulinspektorat und Gespräche mit den Lehrpersonen, Befragungen von Schülerinnen und Schülern, Schulleitung und Erziehungsberechtigten führten für jede Schule zu einem differenzierten Unterrichtsprofil. Gut 2'000 Lehrpersonen, über 18'500 Schülerinnen und Schüler, mehr als 500 Schulratsmitglieder, 132 Schulleitungen und alle Eltern waren in die Evaluation eingebunden.

Nach der Evaluation wurden die Resultate den Schulträgerschaften in einem Bericht präsentiert. Dies geschah im Rahmen einer Rückmeldeveranstaltung mit den jeweils beteiligten Schulbehörden, Schulleitungen sowie Schulhausteams. Mithilfe einiger konkreter Empfehlungen definierten die Schulen ein Entwicklungsvorhaben, das innert zwei Jahren umgesetzt wird. Abgeschlossen wird die Evaluation jeweils mit einem Controlling durch das Schulinspektorat, das die Umsetzung des Entwicklungsvorhabens beurteilt.

Sonderschulen
Zwischen 2015 und 2020 hat das Schulinspektorat im Auftrag des Departements zum zweiten Mal in sämtlichen neun Bündner Institutionen der Sonderschulung eine Externe Evaluation durchgeführt. Das Evaluationsverfahren für Sonderschulen wurde in Anlehnung an das Regelschulverfahren und in Zusammenarbeit mit Fachpersonen der Hochschule für Heilpädagogik konzipiert. Die besonderen Gegebenheiten der Institutionen der Sonderschulung wurden angemessen berücksichtigt, z.B. durch zusätzliche, spezifische Bereiche wie Betreuung und Förderplanungsprozess.

Für die Evaluation wurden Eltern, Kinder und Jugendliche sowie die Mitarbeitenden befragt. Das Evaluationsteam führte Gespräche mit allen Beteiligten durch und beobachtete Situationen der Betreuung, der Förderung sowie des Unterrichts. Ausgehend von den Evaluationsergebnissen erarbeiten die Sonderschulinstitutionen mindestens zwei verbindliche Entwicklungsmassnahmen, welche sie im Rahmen ihrer Mehrjahresplanung in den folgenden vier Jahren umsetzen.

Die kantonalen Berichte sind auf der Website des Amtes für Volksschule und Sport zu finden (Regelschulen / Sonderschulen).

Mit dem kommenden Schuljahr startet die Fachstelle für Schulbeurteilung in den Evaluationszyklus 2021–2026. Inhalte und Verfahren der externen Evaluation sind auf heutige Anforderungen an Schule und Unterricht und die aktuellen Bedürfnisse der Zürcher Volksschule ausgerichtet.

Das Verständnis von Schulen als lernende Organisationen, ein zeitgemässer Blick auf kompetenzorientierten Unterricht und der Anstoss zur verstärkten Nutzung der Evaluationsergebnisse durch die Schulen sind wesentliche Elemente der externen Evaluation der Zürcher Volksschule in den kommenden Jahren. Im Auftrag des Bildungsrats wird der Digitalisierung im Unterricht besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Die Fachstelle für Schulbeurteilung hat bei der Gestaltung des neuen Evaluationszyklus darauf geachtet, die Stärken des bisherigen Verfahrens zu erhalten. Das ermöglicht den Schulen, ihre eigene Entwicklung seit der letzten Evaluation zu erkennen und ihre Ergebnisse mit anderen Schulen im Kanton zu vergleichen.

Ein kurzer Videoclip und eine umfassende Informationsbroschüre orientieren über die externe Evaluation durch die Fachstelle für Schulbeurteilung.

Videoclip Externe Evaluation in zwei Minuten erklärt!
Informationsbroschüre Externe Evaluation

Der Erziehungsrat des Kantons Uri hat die Umsetzung der schulischen Integration an der Urner Volksschule extern evaluieren lassen. Die Ergebnisse zeigen, wo die Integrative Förderung und die Integrative Sonderschulung funktionieren und wo es noch Potenzial für Optimierungen gibt. Massnahmen dazu hat der Erziehungsrat bereits eingeleitet.

Im Rahmen der Mehrjahresplanung für die externe Schulevaluation hatte der Erziehungsrat des Kantons Uri bereits am 18. Dezember 2018 beschlossen, im Schuljahr 2019/2020 den Umgang mit Heterogenität sowie die Umsetzung der Konzepte zur Integrative Förderung (IF) und zur Integrative Sonderschulung (IS) in der Volksschule evaluieren zu lassen. Das Institut für Schule und Heterogenität (ISH) der Pädagogischen Hochschule Luzern erhielt den Auftrag, die Evaluation durchzuführen.

Der Evaluationsauftrag umfasste in erster Linie die Beantwortung folgender Fragestellungen: In welchem Mass werden die Integrative Förderung und die Integrative Sonderschulung umgesetzt und wie gut kennen die Beteiligten die Abläufe und Zuständigkeiten? Wo sehen die Akteure Verbesserungspotenzial in den kantonalen Vorgaben, den Konzepten und deren Umsetzung und wie werden die zur Verfügung stehenden Ressourcen aktuell genutzt? Und schliesslich: Wie beurteilt das Evaluationsteam die Integrationskraft der Urner Schulen sowie allgemein die Einstellung der Beteiligten gegenüber der Integration?

Potenzial für Optimierungen geortet
Eine erste Analyse der Ergebnisse zeigt, dass sich ein allgemeines Entwicklungspotenzial zur Verbesserung der schulischen Integration im Kanton Uri umschreiben lässt. So empfiehlt das Evaluationsteam beispielsweise, den Lehrpersonen eine professionelle Fachberatung und Unterstützung für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit schweren Verhaltensauffälligkeiten anzubieten. Weiteres Entwicklungspotenzial wird zudem im engeren Einbezug der Fachlehrpersonen gesehen.
Die weitaus wichtigsten Hinweise für Optimierungen lassen sich indes aus der Analysen auf Ebene Schuleinheit ableiten. Damit die einzelnen Schulen in Uri spezifisch von den Handlungsempfehlungen des Evaluationsteams profitieren können, erhielt jede Schule einen individualisierten Bericht, der anlässlich einer Präsentation für alle Schuleinheiten kommentiert wird.

Erste Massnahmen eingeleitet
Aufgrund der Erkenntnisse aus der Evaluation hat der Erziehungsrat das Amt für Volksschulen bereits damit beauftragt, zu prüfen, ob und nach welchen Kriterien im Rahmen der Integrativen Sonderschulung auch Systemberatungen und sozialpädagogische Familienberatungen bewilligt und vom Kanton finanziert werden können. Mit solchen Hilfestellungen sollen vermehrt positive Erfahrungen im Umgang mit verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schülern ermöglicht werden, was wiederum die Lehrpersonen in ihrem professionellen Handeln unterstützt. Weitere Massnahmen auf Ebene Kanton wird der Erziehungsrat prüfen und gegebenenfalls umsetzen, zumal eines seiner Ziele für die aktuelle Legislatur lautet: «Die Schulen werden im Umgang mit Heterogenität unterstützt und gestärkt».

Der kantonale Evaluationsbericht ist auf der Website des Kantons Uri verfügbar: www.ur.ch (Suchbegriff: Externe Evaluation).